Tabea Keller gewinnt Anerkennungspreis 2020 des Lions-Club Herisau

Die 21-jährige Tabea Keller aus Walzenhausen wurde Anfang September vom Lions-Club Herisau mit dem Anerkennungspreis 2020 geehrt. Sie hat sich in ihrer Maturaarbeit dem Thema «Demenz» gewidmet. Mit dem Anerkennungspreis würdigt der Lions-Club Herisau seit zwei Jahren junge Appenzellerinnen und Appenzeller, die Herausragendes leisten.

  • (v.l.n.r) Tabea Keller und Monika Bodenmann. (Bild: pd)

    (v.l.n.r) Tabea Keller und Monika Bodenmann. (Bild: pd)

Herausragendes, das ist Tabea Keller mit ihrer Maturaarbeit gelungen. Sie hat darin die nationale Demenzstrategie des Kantons St. Gallen und beider Appenzell analysiert. Mit dieser Analyse stiess sie nicht nur an der Kantonsschule auf Interesse, sondern auch bei der Organisation «Alzheimer Schweiz» sowie beim Kanton Appenzell Ausserrhoden. Dieser engagierte sie sogar kurzerhand für die Mitarbeit am kantonalen Demenzkonzept.

Mit dem Thema «Demenz» erstmals in Berührung kam die junge Appenzellerin als sie während der Kantizeit nebenbei im Altersheim in Walzenhausen jobbte. Dort lernte sie den Umgang mit dementen Personen kennen. Und sie stellte alsbald fest, dass es immer noch ein Tabuthema ist. Insbesondere bei der jüngeren Generation ist häufig wenig Wissen über diese Krankheit vorhanden.

Mit ihrer Maturaarbeit wollte sie einen kleinen Beitrag leisten, aufzuzeigen, was hinter dieser Krankheit liegt und welch entscheidende Veränderungen eine Demenzerkrankung für die ganze Familie bedeuten kann.

Dass sie eine würdige Preisträgerin ist, stellte Tabea Keller an der Preisverleihung in Herisau eindrücklich unter Beweis. Klar und präzise stellte sie sowohl ihre Arbeit als auch sich selber vor. Obwohl sie sich gut ein Medizinstudium hätte vorstellen können, schlug sie doch eine andere Richtung ein. Sie studiert jetzt an der Universität Bern Sozialwissenschaften. Denn auch das Politische interessiert sie. Ein politisches Amt strebe sie aber vorderhand nicht an, stellte sie sogleich klar. Eher könnte sie sich vorstellen, in der Verwaltung tätig zu werden – auch wenn diese einen eher «trägen Ruf» geniesse. Sie habe aber auch durch die Arbeit am kantonalen Demenzkonzept kennengelernt, dass man sehr wohl etwas bewegen könne.

Als nicht minder talentiert präsentierte sich an der Preisverleihung ihre Schwester Hanna. Sie umrahmte den Anlass musikalisch und entlockte dem Hackbrett ungewohnte Melodien. Die traditionelle Appenzeller Volksmusik war darin ebenso zu erkennen wie moderne Einflüsse. Fazit: Tabea und Hanna Keller – Frauenpower aus dem Appenzellerland.

Und Frauenpower herrscht übrigens erstmals auch an der Spitze des Lions-Club Herisau. Mit Monika Bodenmann hat nämlich zum ersten Mal eine Frau das Präsidium übernommen. Es war dann auch ihr vorbehalten, den mit 1000 Franken dotierten Anerkennungspreis an Tabea Keller zu überreichen.

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