Steingärten sind alles andere als Steinwüsten

Steinwüsten bestehen aus grossflächigen Folien-Abdeckungen, auf die grössere Steine, ohne Boden-substrat ausgelegt werden. Damit wird kurzfristig jegliches Pflanzenwachstum verhindert. In kleinen Inseln mit etwas Erde werden zur Zierde meist fremdländische Gräser oder Bäumchen gesetzt.

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Diese Flächen führen zu einer fast völligen Versiegelung des Bodens, können kein Wasser aufsaugen und führen bei Stark-Niederschlägen zu einem raschen Oberflächenwasser Abfluss. Wegen des fehlenden Pflanzenbewuchses findet auch keine Beschattung oder langsame Wasserverdunstung statt, was zu einer unerwünschten Hitzespeicherung führt. Für jegliche Pflanzen und Tiere sind solche Flächen lebensfeindlich, biologisch tot und führen zu einer Verwüstung unseres unmittelbaren Lebensraums.

Im Gegensatz dazu, sind fachgerecht und mit einheimischen Pflanzen angelegte Steingärten und Ruderalflächen wertvolle Pionierstandorte. Sie bieten einer unzähligen Fülle von spezialisierten Pflanzen und Tieren, Lebensraum sowie Nahrungsgrundlage und leisten einen Beitrag zum Erhalt einer guten Bodenqualität.

Als Bodensubstrat braucht es Wand- oder ungewaschenen Fluss-Kies, respektive Magerböden. Mit einer Ansaat und Bepflanzung von Magerwiesen-Blumen-Mischungen, Dachbegrünungs- oder Ruderalpflanzen, kann eine stark durchmischte Vegetation heranwachsen. Diese durchwurzelten Böden können Wasser speichern, über die konstante Verdunstung Wasser abgeben und so ein günstiges, ausgeglichenes Mikroklima schaffen.

Steingärten können kleine Oasen des Lebens und Farbtupfer in unserer zunehmend verbauten und asphaltierten Umgebung im Siedlungsraum, Industrie Zonen, Strassenrändern und Parkplätzen bilden. Die Förderung der Biodiversität bildet Grundlage für eine abwechslungsreiche, lebensfreund-liche Umgebung voller Leben vor unseren Haustüren und einen Beitrag zur Klimaverbesserung in unseren immer wärmer werdenden Städten und Dörfern.

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