Spital Herisau neu als Knorpeltransplantationszentrum zertifiziert

Als erstes Spital im Einzugsgebiet wurde das Spital Herisau zum Knorpeltransplantationszentrum zertifiziert. Der Leitende Arzt Dr. med. univ. Jan Miestereck bietet in der Region exklusiv das Transplantationsverfahren von körpereigenem Gelenk-Knorpel an.

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Knorpel ist das gleitfähige Bindegewebe, das alle Gelenkflächen im menschlichen Körper bedeckt. Eine intakte Knorpelschicht ist Voraussetzung für die Beweglichkeit der Gelenke. Unbehandelte grössere Knorpelschäden können die Ausbildung einer Früharthrose begünstigen. Ziel der medizinischen Behandlung ist es daher, Gelenkknorpelschäden rechtzeitig zu therapieren, bevor die Schädigung des Gelenkes zunimmt. Dazu stehen verschiedene konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.


Zur Behandlung von Knorpelschäden, ist die sogenannte Knorpelzelltransplantation eine dieser Methoden. Bei dieser Technik werden während einer ersten arthroskopischen Operation, reiskorngrosse Knorpelzellanteile aus einer nicht belastenden Stelle des Gelenks entnommen. Die Zellen dieser Proben werden anschliessend in einem externen Labor in eine Zellkultur transferiert, um deren Zahl zu erhöhen. Diese Knorpelzüchtung ist ein biologisches Verfahren zur Regeneration des Gelenkknorpels aus körpereigenen Zellen. Etwa vier bis fünf Wochen nach der Entnahme können die körpereigenen Zellen wieder eingesetzt werden. Dies geschieht in einer zweiten, dann offenen Operation. Diese Knorpelzelltransplantation stellt ein mittlerweile etabliertes Verfahren zur Behandlung isolierter Knorpeldefekte, insbesondere am Kniegelenk, dar. Es liegen Studien vor, die über sehr zufriedenstellende Langzeitergebnisse berichten. Kein anderes Verfahren kann bei grossen Defekten den ursprünglichen Gelenkknorpel wieder herstellen.


Bei der Knorpelzelltransplantation, in der Fachsprache MACT (Matrixassoziierte Autologe Chondrozyten Transplantation) genannt, handelt es sich um ein hochspezialisiertes Verfahren mit entsprechender Qualitätssicherung. Für die ausführenden Ärzte und Spitäler ist eine Zertifizierung erforderlich.
Das zum Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden gehörende Spital Herisau besitzt als erstes Spital in der Region ein entsprechendes Zertifikat. Das Verfahren wird im Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden vom Leitenden Arzt Dr. med. univ. Jan Miestereck angewendet, welcher bereits an anderen Standorten Patientinnen und Patienten erfolgreich mit dieser Methode behandelt hat. Die Behandlungskosten werden von den Krankenkassen nach Prüfung übernommen.


Im Einzelfall wird bei Patientinnen und Patienten mit Knorpelschäden nach der seriös durchgeführten Diagnosestellung festgelegt, ob die beschriebene Knorpelzelltransplantation oder eine der anderen konservativen oder operativen Therapiemöglichkeiten zur Anwendung gelangt. Dr. med. univ. Miestereck bietet sowohl im Spital Herisau, wie auch im Spital Heiden Sprechstunden an.

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