Mathematik handelnd erleben

Studierende der Pädagogischen Hochschule St.Gallen haben Mathematikaufgaben zu acht Standorten in Herisau verfasst: Das Lernheft ist am Donnerstag der Sekundarschule übergeben worden.

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«Mathematik ist nicht lebensfremd, sie soll nachvollziehbar und erlebbar sein, sie kann in bekannter Umgebung stattfinden», meinte Geri Rüegg, Mitglied des Projektteams. Dieses hat im Rahmen einer «Blockwoche» mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule St.Gallen ein Lernheft mit Aufgabenstellungen zu acht Standorten in Herisau verfasst. Dieses führt die Reihe der «Mathematischen Plätze» in der Region fort. Für zehn Orte sind zuvor schon Aufgaben erstellt worden – unter anderem für Heiden. Das Lernheft lasse sich auf verschiedene Weise einsetzen, sagte Rüegg. «Es ist möglich, sich nur für eine Lektion an einem Ort aufzuhalten, einmal einen Vormittag lang oder intensiv im Rahmen einer Projektwoche.» Es gehe nicht nur darum, Wissen aufzubauen, sondern auch Wissen anzuwenden.

Die Lehrpersonen «schnuppern»

«Ich ermutige Sie: Benützen Sie das Material; nehmen Sie sich die Zeit dafür», sagte Projektleiter Alfred Zahner zu den Mathematik-Lehrpersonen der Sekundarschule, die sich zur Vorstellung des Lernheftes im Gemeindehaus eingefunden hatten. Bei den Aufgaben ist eine Steigerung von einfachen zu schwierigen Problemen vorgegeben. Berücksichtigt sind drei Handlungsaspekte: Operieren und Benennen, Erforschen und Argumentieren, Mathematisieren und Darstellen. In einem «Schnupperkurs» versuchten die Teilnehmer der Vernissage zum Beispiel herauszufinden, wie oft das Wasser des kleinen Brunnens vor dem Alten Zeughaus in den grossen Brunnen passen würde. Und sie stellten Überlegungen und Vermutungen an, welche Symmetrien an der Vorderfront des Gemeindehauses zu erkennen sind.

«Mit anderen Augen durchs Dorf gehen»

Michael Häberli, der Abteilungsleiter der Schule und Schulleiter der Oberstufe, bedankte sich beim Projektteam und den Studierenden der PH, bei den Stiftungen, dem Kanton und der Gemeinde, die das Vorhaben unterstützt haben. Die Lernhefte würden nicht nur in den Lehrplan, sondern auch ins Schulprogramm Herisau passen. «Ich wünsche dem Projekt den Erfolg, den es verdient», sagte Ingrid Brühwiler, die Leiterin der Abteilung Ausserrhoder Volksschule. Auch Irene Hagmann, die Herisauer Schulpräsidentin, freute sich über dieses spezielle Lehrmittel: «Die Jugendlichen werden mit anderen Augen durch unser Dorf gehen.»

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