Bahnhofplatz soll sicherer werden

Gemeinderat Max Eugster über den Stand der Dinge beim Bahnhof-Projekt, die Kosten und was es der Gemeinde bringt.

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Man hört seit Jahren vom Bahnhof-Projekt, aber noch nichts scheint konkret. Wie ist der Stand?

Es sind sehr viele Dinge zu klären, das ist normal bei so grossen Projekten. Wir arbeiten seit 2007 daran, letztes Jahr haben wir vom Bund im Agglo-Programm die A-Priorität erkämpft. Nun werden die konkreten Ergebnisse sicht- und spürbar.

Was sind die nächsten Schritte?

Am 15.?Mai dürfte der Einwohnerrat über den nötigen Teilrichtplan und den Zonenplan befinden. Voraussichtlich im Februar 2020 folgt die Volksabstimmung über den Baukredit für den Bahnhofplatz mit Bushof, sofern der Einwohnerrat die Vorlage im Herbst gutheisst.

Das Ganze wird viel Geld kosten?

Wir rechnen derzeit mit brutto fast 40 Mio. Franken für Bahnhofplatz und Bushof. Davon gehen für einen grossen Teil der Kosten 35?% Agglobeiträge sowie weitere Beiträge ab, so dass für die Gemeinde wohl ca. 17-20 Mio. Franken bleiben.

Braucht Herisau das? Es funktioniert doch auch so.

Klar geht es immer irgendwie. Aber abgesehen vom Alter der Anlagen sind einige Dinge unhaltbar. So müssen wir bis 2023 behindertengerechte Bushaltestellen anbieten, was mit der jetzigen Situation unmöglich ist. Auch die Verkehrssicherheit ist alles andere als gewährleistet.

Können Sie die Probleme mit der Verkehrssicherheit genauer erläutern?

Schauen Sie sich einmal an, was passiert, wenn ein Postauto im morgendlichen Arbeitsverkehr auf der Fahrbahn neben den Appenzeller Bahnen hält. Der Verkehr staut bis in den Kreisel zurück. Zwischen den Fahrbahnen stehen Lastwagen für Anlieferungen. Dazwischen, vor und hinter dem Postauto, gehen die Fussgänger über die Strasse zur Bahn. Der Kreisel ist für Lastwagen oft zu eng, sie müssen manövrieren. Es ist unübersichtlich und auch ich habe schon oft gefährliche Situationen gesehen.

Um dies zu verbessern, wird ein riesiger Aufwand betrieben. Was bringt das Herisau und dem Kanton?

Die Gemeinde zahlt nicht nur, sie wird auch profitieren. Durch die Vorleistungen der Gemeinde und des Kantons werden Investitionen in x-facher Höhe ausgelöst. Im Kopfbereich beim Kreisel, östlich des Bahnhofplatzes und im hinteren Teil beidseits der Güterstrasse entstehen bebaubare Flächen. Das bringt Herisau und dem Kanton, abgesehen von den Bauaufträgen, auch Wohnraum und Arbeitsplätze mit nachhaltigen Mehrwerten und Einnahmen. Davon profitiert das Zentrum, nicht zuletzt dank der neuen Verbindung ins Ebnet. Und: das innerkantonale Tor zum Appenzellerland soll für Einheimische, Pendler und Besuchende übersichtlicher und einladender werden.

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